Der Postelein/Portulak
Zubereitung
Postelein/Portulak
Der Postelein bzw. Winterpostelein wird auch gewöhnliches Tellerkraut oder Winterportulak genannt. Regional ist er auch als Bürzelkohl bekannt, obwohl keine Verwandtschaft zum Kohl besteht Er gehört zur Familie der Quellkrautgewächse.
Die vitamin- und mineralstoffreichen Blätter haben von November bis ca. April Saison. Mit seinem frischen nussartigen, leicht säuerlich-salzigen Geschmack ist Postelein in den Wintermonaten eine willkommene Bereicherung am Salatbüffet.
Geschichtliches:
Der Postelein stammt ursprünglich aus Nordamerika und wird heute in Mitteleuropa, vor allem Frankreich und Deutschland angebaut.
Anderen Quellen zufolge stammt die Wildform dieses Krauts aus dem vorderasiatischen Raum bis hin zum Himalaja und wurde schon von den alten Ägyptern geschätzt. In Europa soll Postelein demnach bereits im Mittelalter bekannt gewesen, dann aber in Vergessenheit geraten sein.
In jedem Fall sind es in Deutschland vor allem Bio-Bauern, die Postelein anbauen und dazu beitragen, dass dieser Wintersalat immer mehr Liebhaben findet.
Kultur:
Die Samen des Posteleins brauchen zur Keimung Temperaturen unter 12°C und werden deshalb erst in der Zeit von September bis März ausgesät. Daher auch die Bezeichnungen Winterpostelein oder Winterportulak.
Postelein wird bereits in einem sehr jungen Stadium geerntet. Dabei werden die Blätter mit einem kleinen Stück Stängel abgeschnitten. Vom verbleibenden Stängel im Boden kann man 2-3 Mal pro Saison ernten. Sobald das Kraut blüht, schmecken die Blätter allerdings bitter.
Eigenschaften:
Postelein glänzt mit einem hohen Vitamin C Gehalt. In 100 g Blättern sind ca. 30- 60mg enthalten. Zudem enthält er Vitamin B1, B2, B6 und Provitamin A und die Mineralstoffe Calcium, Eisen, Natrium und Phosphor.
Was bei anderen Salatsorten sehr oft ein Problem ist, ist der hohe Nitratgehalt. Beim Postelein dagegen ist Nitrat nur in sehr geringen Mengen enthalten.
Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung soll Postelein außerdem sehr gut bei Sodbrennen und Magenentzündungen helfen, zudem bei Nervenbeschwerden, Verstopfung, Frühjahrsmüdigkeit und Nierenproblemen.
Verwendung:
Postelein ist schnell vorbereitet: Einfach waschen und eventuell fremde Blätter aussortieren Die langen Stiele werden mitgegessen.
Er kann pur verwendet werden, lässt sich aber auch gut mit Feldsalat mischen.
Die Dressing-Variationen sind vielfältig: Ein süßes Dressing mit Joghurt, Zitrone und Honig eignet sich ebenso wie die klassische Essig-Öl-Marinade. Fein in Streifen geschnitten, als Belag eines frischen Bauernbrotes oder als Zutat zu einem Kräuterquark kommt der fein säuerliche, leicht nussige Geschmack richtig zur Geltung.
Postelein kann auch gekocht verwendet werden. Dann Blätter und Stängel in wenig Wasser ganz kurz blanchieren. Mit Butter und wenig Würze abschmecken und genießen.
Lagerung:
Idealerweise sollte Postelein möglichst schnell nach der Ernte verwendet werden. Ist dies einmal nicht möglich, legt man die fleischigen Blätter locker in eine mit einem feuchten Tuch abgedeckte Schüssel. So bleiben die Blätter im Kühlschrank bei 2 bis 4°C einige Tage haltbar.